Zahlreiche Straßenarbeiten in Frankfurt

Sommerzeit ist Baustellenzeit. Kassecker baut Fernwärmeleitung in Frankfurt (Bockenheim).

In der Ferienzeit sind weniger Autos unterwegs, da viele anderenorts Urlaub machen. Das nutzt die Stadt für Straßenarbeiten. Überall in Frankfurt wird derzeit gegraben.

Das alte Wort gilt: Sommerzeit ist Baustellenzeit. An 18 Stellen in der Stadt gibt es bis Ferienende – und teils darüber hinaus – neue Aufgrabungsorte. Die Sommerlöcher ergänzen die längerfristigen Arbeiten. Rund 30 Baustellen verzeichnet die städtische Internetseite www.mainziel.de derzeit.

Die Begründung für die hochsommerlich gesteigerte Aktivität lautet immer gleich: „In der Ferienzeit gibt es rund 40 Prozent weniger Verkehr in der Stadt“, weiß Kim Bartelt, Referent von Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne). Der ergänzt: „Die Sommerbaustellen sind ein wiederkehrendes Saisongeschäft, das routiniert abläuft.“

In die Sommerferien packt die Baustellenkoordination des Straßenverkehrsamts also alles hinein, was nur irgend passt. Den Brückenbau von Hessen Mobil in Eschersheim (siehe Infobox). Den Gleisbau der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) im Ostend. Die Ampelerneuerung des Straßenverkehrsamts in Praunheim. Den Bau der neuen Fernwärmeleitung durch Bockenheim und das Westend. Und alle möglichen Arbeiten des Straßenbauamts.

Beispiel Bockenheim. Die Friesengasse ist zwischen Grempstraße und Schloßstraße umzäunt. Ein Bagger frisst sich durchs Kopfsteinpflaster, schaufelt die losen Steine auf die Ladefläche eines Lasters. Das interessiert die Anwohner des Pflegeheims Bockenheim von nebenan. Mit Rollstuhl und Gehhilfe ausgerüstet, schauen sie sich das Ganze genau an. „Endlich reißt die Stadt das Kopfsteinpflaster heraus“, freut sich eine Bewohnerin. Die Autos seien auf der Straße immer zu laut gewesen. Von der neuen, glatten Asphaltfahrbahn erhofft sie sich friedlichere Nachtstunden. Wobei: „Nachts nehme ich mein Hörgerät heraus, dann ist Ruhe.“

Währenddessen fräst sich eine Maschine durch die Bockenheimer Landstraße. Was gerade noch Asphaltdecke war, ist kurz darauf zerkleinertes Gestein. Den bröseligen Asphalt transportiert die Baumaschine über ein langes Rohr in den Laster. Die Autos schieben sich langsam auf den verengten Spuren vorbei.

Dies ist eine von vier Baustellen für eine neue Fernwärmeleitung vom Westend nach Bockenheim. Den Uni-Campus Westend heizt die Mainova schon seit 2011 mit Fernwärme. Bis zu 130 Grad heißes Wasser fließt dabei unter hohem Druck durch dicke Rohre. Nun verlängern die Netzdienste Rhein-Main, eine Mainova-Tochter, die Leitungen vom Uni-Campus Westend zum Uni-Campus Bockenheim. Eine Leitung für den Vorlauf, einen für den Rücklauf, auf 3,5 Kilometern. Unter der Miquelallee, der Zeppelinallee, der Bockenheimer Landstraße und der Senckenberganlage verschwinden die bis zu 63 Zentimeter dicken Wasserrohre. Doch erst müssen die Netzdienste die Straßen aufgegraben, was bedeutet: Baustellen bis zum 5. September.

Gearbeitet wird in mehreren Schichten, an der Miquel- und Zeppelinallee bis 23 Uhr, an der Bockenheimer Landstraße sogar bis Mitternacht. Dafür bekommen die Studenten dank der Fernwärme im Winter keine kalten Füße mehr.

Bis 2016 soll das Frankfurter Fernwärmenetz so weit ausgebaut sein, dass vier Heizkraftwerke miteinander verbunden sind. Dadurch lässt sich Heißwasser so geschickt hin- und herschicken, dass die Stadt jedes Jahr 100 000 Tonnen Kohlendioxid vermeidet.

 

Quelle: fr-online.de (Florian Leclerc, Redakteur)

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