Roter Teppich für Nachwuchs

Die Zeiten des Lehrstellenmangels sind vorbei. Viele Unternehmen legen sich mächtig ins Zeug, um junge Leute für sich zu gewinnen. Bei vielen Gesprächen wurde die Ausbildungsmesse zur echten Kontaktbörse.

Die Zeiten des Lehrstellenmangels sind vorbei. Viele Unternehmen legen sich mächtig ins Zeug, um junge Leute für sich zu gewinnen. Bei vielen Gesprächen wurde die Ausbildungsmesse zur echten Kontaktbörse.

Waldsassen. (jr) Auch die Sonne strahlte am Samstagvormittag, als in der Mittelschule die mittlerweile siebte Ausbildungsmesse eröffnet wurde. Die Wirtschaftsförderung und das Bildungsmanagement des Landkreises hatten mit Kooperationspartnern zu dieser Werbeschau eingeladen. „Man merkt allen Beteiligten an, dass ihnen die Jugendlichen und unsere Region am Herzen liegen“, sagte Schulamtsdirektor Rudolf Kunz. Genau 60 Unternehmen, Behörden und Schulen stellten sich den Jugendlichen vor. Nach ersten Schätzungen besuchten mehr als 2000 junge Leute und ihre Eltern die Messe. So mancher Jugendliche wurde zum Praktikum eingeladen und um eine Bewerbung für eine Ausbildung gebeten. „Der rote Teppich für die jungen Leute ist wieder ausgerollt“, freute sich Schulleiterin Claudia Strobel-Dietrich und dankte den Unternehmen, die sich wirklich um den Nachwuchs kümmerten. Noch mehr Flexibilisierung in der Arbeitswelt werde nötig sein: „Lebenslanges Lernen steht immer mehr im Mittelpunkt“. Abschließend bat sie die Jugendlichen: „Bleiben Sie der Region treu, wir brauchen Sie.“ Landrat Wolfgang Lippert zeigte sich sehr beeindruckt von der nahezu perfekten und modernen Werbung um den Nachwuchs. Er wusste aus vielen Gesprächen, dass die Unternehmen alles dafür täten, junge Leute zu bekommen.

„Wenn ich die erste Ausbildungs- messe sehe und heute die siebte Auflage vergleiche, stelle ich fest, es hat sich vieles getan“, zeigte sich Bürgermeister Bernd Sommer angetan von der Professionalität. „Der beste Nachwuchs für unsere Firmen kommt aus der Region.“ Von der Aus- bildungsmesse zur Bildungsmesse gewandelt sah Schulamtsdirektor Rudolf Kunz die Veranstaltung. Die Ehrengäste starteten einen Rundgang durch die Mittelschule, wo in fast allen größeren Räumen die Unternehmen Werbung in eigener Sache machten.

Viele hatten eigene Azubis mitgebracht, denn zwischen nahezu Gleichaltrigen redet es sich einfach leichter. Vier Stunden lang präsentierte sich die Mittelschule mit offenen Türen, die sich im grellen Sonnenlicht gegen 13 Uhr wieder schlossen. So mancher Jugendliche wird jetzt wissen, wer sein Favorit bei der Berufswahl ist.

 

 

Firmen immer auf der Suche

Waldsassen. (jr) Bernd Fürbringer, Geschäftsführer der Firma Kassecker, machte bei der Ausbildungsmesse stellvertretend für viele Unternehmen deutlich, wie vor Ort der Schuh drückt. Alleine in seinem Betrieb würden in den nächsten 10 bis 15 Jahren über 150 Mitarbeiter in Rente gehen. Diese Leute adäquat zu ersetzen, sei eine Herkulesaufgabe: „Wir sind immer auf der Suche nach Auszubildenden und jungen Leuten.“

Gleich mit 20 Auszubildenden war die Mitterteicher Firma Schott vor Ort. Personalchef Carsten Heine und Ausbildungsleiterin Jessica Heyne hielten mit Ausschau nach Firmennach- wuchs. Im neuen blauen Design präsentierte sich die Bundespolizei. Unter anderem warb das Berufliche Schulzentrum Neustadt/ WN um Schüler für den Beruf der Hauswirtschafterin, neudeutsch Assistentin für Ernährung und Versorgung. Ebenfalls vor Ort war das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz. Die Firma Witron, mit 250 Auszubildenden einer der größten Betriebe der nördlichen Oberpfalz, warb ebenfalls um Nachwuchs.

 

Quelle: Der neue Tag