Klares Bekenntnis zu Röslau

Das Stahl- und Drahtwerk nimmt seine neue Produktionshalle offiziell in Betrieb. Kassecker war maßgeblich an den Bauarbeiten beteiligt.

Das Stahl- und Drahtwerk nimmt seine neue Produktionshalle offiziell in Betrieb. Zehn Millionen Euro hat das Unternehmen investiert und zehn neue Arbeitsplätze geschaffen. Kassecker war maßgeblich an den Bauarbeiten beteiligt.

Röslau – Es ist ein beeindruckender Anblick, wenn man die neue Produktionshalle des Stahl- und Drahtwerks Röslau betritt: 110 Meter lang, 26 Meter breit, 2860 Quadratmeter Produktionsfläche. Über zehn Millionen Euro hat das Röslauer Unternehmen an seinem Stammsitz investiert und damit nicht nur 130 Arbeitsplätze gesichert, sondern auch zehn neue geschaffen. Am Freitag wurde die Halle eingeweiht.

Geschäftsführer Willi-Josef Ferfers erläuterte bei der Feier, die von Hannelore Stubenrauch im eigens aufgestellten Festzelt moderiert wurde, die Wachstumsstrategie, die hinter der Erweiterung steckt. Im Jahr 2003 habe er sich mit Walter Bach von der Firma Scherdel getroffen, um die Geschäftsbeziehungen zu verbessern. Als Ziel habe man damals formuliert, gemeinsam in den Markt der High- End-Produkte einzusteigen – etwa mit geschältem, ölschlussvergütetem Federdrahtstahl eine Motorventilfeder herzustellen. 2005 habe man sich dann im Beirats- und Gesellschafterkreis entschlossen, eine neue Produktionslinie aufzubauen: das Projekt „Fabrikstruktur 2010“.

Seit 2007 ist das Unternehmen laut Ferfers in der Lage, das High- End-Produkt anzubieten. „Heute produzieren wir etwa 1300 Tonnen an geschälten Federstahldrähten. Und in diesem Monat haben wir die ersten Drähte für Federn in Daimler- Testmotoren geliefert“, sagte der Geschäftsführer stolz.

Auf die neue Halle zurückkommend, erläuterte Ferfers, dass es zwischen Juli und Dezember 2014 auf dem Areal hoch her ging. Für den reibungslosen Ablauf dankte er allen beteiligten Firmen, Planern, Kunden und Mitarbeitern. Ende 2014 habe die Halle ihr Dach bekommen – „einen Tag später fing es an zu schneien“. Mit einer leichten Verzögerung sei das Einfahren der Maschinen gelungen, inzwischen habe man die Produkte bei den Kunden vorgestellt. Zwar werde man sicher noch einige Überraschungen erleben, bis der Betrieb 100-prozentig laufe, „aber wir sind sehr zuversichtlich, dass der größte Teil der Freigaben bis zum Jahresende abgeschlossen ist“. Aufgrund der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten könne man nun eine der modernsten Drahtproduktionen präsentieren. Ziel sei es, die Versandkapazität von derzeit 7500 Tonnen auf 11 000 Tonnen Draht im Jahr zu erweitern.

Ferfers dankte auch der Regierung von Oberfranken und der Sparkasse Hochfranken für die Unterstützung. „Der Erhalt von 140 Arbeitsplätzen am Standort Röslau war uns das unternehmerische Risiko wert“, zog der Geschäftsführer Bilanz. „Ich bin mir sicher, dass uns der Erfolg dies bestätigen wird.“

Vor der neuen Produktionshalle baten anschließend die beiden Pfarrer Johannes Lindner von der evangelischen Kirche und Oliver Pollinger von der katholischen Kirche um den Segen Gottes für das neue Gebäude.

Nach der Weihe prasselte weltliches Lob auf Geschäftsführer Ferfers, die Gesellschafter und die Beiratsmitglieder herab. Für Landrat Dr. Karl Döhler macht die neue Halle „schon was her“. Es freue ihn außerordentlich, dass das Unternehmen seine Pläne verwirklicht habe. Entgegen einer oft geäußerten Meinung sei die Region nicht strukturschwach, sondern nach einem überwundenen Strukturwandel inzwischen auf einem gute Weg: „Es gibt viele gute Signale.“ Die neue Halle, an der täglich viele Menschen vorbeifahren, zeige, dass es in der Region vorwärts gehe. Dass das Röslauer Unternehmen bestehende Arbeitsplätze sichere und neue schaffe, sei gut für die Region. Sehr erfreut war auch der Röslauer Bürgermeister Torsten Gebhardt. Er gratulierte im Namen der Gemeinde und sah die auch optisch gut gelungene Halle als bewusste Entscheidung für den Standort. „Sie sichern damit unsere gemeinsame Zukunft.“ Das 1882 gegründete Werk sei Stück um Stück gewachsen und sei auf seinem Gebiet inzwischen ein Global Player. „Es freut mich, dass der Name Röslau somit in alle Welt getragen wird. Und dies mit einer weltweit anerkannten Qualität.“ Er wünschte dem Unternehmen, dass es seine erfolgreiche Geschichte mit der neuen Halle fortschreiben und weiter wachsen werde.

Ebenso begeistert zeigte sich Dr. Laura Krainz-Leupoldt, Vizepräsidentin der IHK Oberfranken Bayreuth und Vorsitzende des IHK-Gremiums Marktredwitz/Selb. Oberfranken ist nach ihren Worten eine Mittelstandsregion, die von traditionsreichen Familienunternehmen geprägt wird. Und dazu zähle auch das Stahl- und Drahtwerk Röslau. Sie gratulierte zur neuen Halle, die sich sehr gelungen an den historischen Bestand anfüge. Die Firma mache aber nicht einfach nur Drähte, sondern sei Marktführer: „Ihre Produkte ermöglichen Höchstleistungen auf Weltniveau.“ So schätzten nicht nur Klavierbauer aus aller Welt die Drähte aus Röslau. Auch Autos funktionierten störungsfrei mit diesen Produkten. Weitsicht und Innovation seien die Basis dieses Erfolges. „Und ihre Standorttreue ist ein direktes Lob an ihre Mitarbeiter.“

Mit heiteren Couplets leiteten Ralf Hocke vom Theater Hof und Wolfgang Albert am Piano über zu einem Rundgang durch den Neubau.

Einsatzgebiete

Die vom Stahl- und Drahtwerk hergestellten Stahldrähte werden nicht nur in der Automobilherstellung eingesetzt, sondern auch bei der Herstellung von Möbelscharnieren. Außerdem finden die qualitativ hochwertigen Drähte Verwendung bei der Herstellung von Musikinstrumenten, etwa als Saiten bei Klavieren, Gitarren oder Violinen.

 

Quelle: Frankenpost (Andreas Godawa)

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