KASSECKER stellt Unternehmen für die Zukunft auf

Waldsassen. Veränderungen in der Führung der Firmengruppe zum Jahreswechsel.

 

Das Unternehmen ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Unter den externen Gesellschaften ist auch eine aus der Region. Vor diesem Hintergrund gab es in der Führung der Firmengruppe zum Jahreswechsel bedeutende Veränderungen.

 

Der Schritt ist schon seit einigen Wochen vollzogen. Nun sind alle Formalitäten erledigt. Die Mitarbeiter sind darüber am Freitag bei der Betriebsversammlung informiert worden: Zum 1. Januar 2024 sind alle externen Gesellschaften, die in den vergangenen Jahren zur Firma Kassecker mit dem Stammsitz in Waldsassen gekommen sind, unter dem Dach der K-Holding-GmbH zusammengeführt. Deren drei Gesellschafter und somit die verantwortlichen Köpfe sind Josef Andritzky, Bernd Fürbringer und Ewald Weber.

 

Aus dem operativen Geschäft zieht sich das Führungstrio der "K-Holding", die schon seit einiger Zeit bestehende Dachgesellschaft, künftig zurück. Baustellen, erklären die drei Gesellschafter im Gespräch mit Oberpfalz-Medien im Besprechungsraum in der obersten Etage des Kassecker-Ausbildungszentrums, würden sie künftig keine mehr besuchen. "Es wäre falsch, bis 70 oder 80 zu arbeiten", erklärt Weber. Die drei Gesellschafter sind nach eigenen Angaben "alle um die 60" und seit 30 Jahren in dem Traditionsunternehmen tätig.

 

Die drei Geschäftsführer sind alle um die 50 Jahre alt: Verantwortlich für die technische Leitung ist Tobias Bauernfeind, Arno Schwarz für die kaufmännische Seite. Michael Thon ist Geschäftsführer für den Bereich Kommunikation und verantwortlich für den Außenauftritt der Firmengruppe. Es sei nun an der Zeit, die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen und das operative Geschäft der nächsten Generation zu überlassen, erklären Andritzky, Fürbringer und Weber im Gespräch. Die weitere Entwicklung der Firmenfamilie werden die Gesellschafter aber weiterhin begleiten. "Es läuft alles bei uns zusammen", so Weber.

 

Zuwachs für Firmenfamilie

"Wir gehen aber nicht in Rente", unterstreicht Josef Andritzky, während Fürbringer ergänzt, dass sich die Gesellschafter verstärkt anderen Aufgaben widmen werden – jeder in seinem Fachgebiet. Das von Weber ist der technische Bereich, Andritzky ist der Experte für Baumaschinen und Fürbringer der für Bilanzen. Die Gesellschafter engagieren sich zudem in Verbänden und arbeiten dort in führenden Positionen mit: Weber im Bauindustrieverband, Fürbringer im IHK-Gremium Nordoberpfalz, Andritzky im Baumaschinenverband.

 

"Es war ein Prozess", schildert Andritzky die Entwicklung in den vergangenen Jahren. Als das seit 1991 zum Bilfinger-Berger-Baukonzern gehörende Unternehmen im Jahre 2010 von vier leitenden Kassecker-Mitarbeitern übernommen wurde, gab es nur das Bauunternehmen und die Stahlbau-Sparte: Inzwischen ist die Kassecker-Firmenfamilie aber stark gewachsen. Die Gesellschafter übernahmen Firmen, die vor der Insolvenz standen oder bei denen die Nachfolgelösung nicht geklärt war. Dazu gehört etwa die Firma Ferdinand Tausendpfund in Regensburg oder die Firma Wilhelm Kropf in Thiersheim. Nun werde die Geschäftsführung der externen Gesellschaften sauber strukturiert. Alle Firmen unter dem Dach der K-Holding werden von gleichen Geschäftsführern mit den jeweiligen Aufgabenfeldern geleitet.

 

850 Mitarbeiter

"Wir haben nicht die Absicht, kleiner zu werden", gibt Ewald Weber für die Gesellschafter die Richtung für die weitere Entwicklung vor. Das organische Wachstum am Stammsitz in Waldsassen sei beschränkt; andererseits überlegen die Gesellschafter, wo sie weiter expandieren können. Dazu halte man "die Ohren offen", wie es heißt. Für die Sicherung des Unternehmens wertvoll sei das Ausbildungszentrum: "80 bis 100 Leute sind 60 oder um die 60", schildert Weber die Altersstruktur der insgesamt rund 850 Mitarbeiter und ergänzt, dass diese erfahrenen Leute die Firmengruppe in den nächsten Jahren verlassen. Mit dem Ausbildungszentrum auf dem Gelände an der Egerer Straße/Klärwerkstraße müssten Azubis in den ersten Jahren nicht auf auswärtige Baustellen und könnten vor Ort bleiben. Während früher 3 bis 5 Auszubildende einen Beruf in der Baubranche gelernt hätten, seien es zuletzt 15 gewesen. Aktuell seien bei Kassecker 65 junge Leute in Ausbildung.

 

Aufträge für 150 Millionen Euro

Die Zukunftsperspektiven für Kassecker bewerten die Gesellschafter der K-Holding zuversichtlich. Von einem Auftragsbestand von rund 150 Millionen Euro und einer Auslastung von 70 Prozent ist im Gespräch die Rede. „Energieversorgung ist unter Hauptthema“, erklärt Weber und verweist darauf, dass die Waldsassener im Raum Frankfurt/Main eine Stromtrasse verlegen. Bauaufträge für die Deutsche Bahn seien ein weiterer Schwerpunkt.

 

"Die öffentliche Wahrnehmung über die Bauwirtschaft ist falsch", erläutert dazu Ewald Weber. Schlechten Nachrichten über die Branche beträfen vor allem den Wohnungsbau. Der mache aber lediglich 3 Prozent des Kassecker-Umsatzes aus. Sorgen bereite aber der Industriebau. Andritzky, Fürbringer und Weber und sprechen von einem "schleichenden Prozess": Immer mehr Champions und Mittelständler verabschiedeten sich wegen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aus Deutschland.

 

Hintergrund: Firmen unter dem Dach der K-Holding-GmbH

• "Franz Kassecker GmbH" in Waldsassen (Tief- und Rohrleitungsbau, Bahn- und Ingenieurbau, Hochbau und Industriebau); Beteiligung: "Heidelberg Materials Grenzland GmbH & Co. KG"

• "Kassecker Stahl- und Metallbau GmbH" (Stahl- und Metallverarbeitung sowie deren Montage)

• "Kassecker Projekt GmbH" in Waldsassen (Projektentwicklung und Maklertätigkeit); Beteiligung: "Projektentwicklung Eichelberg GmbH"

• "Döring Stahlbau GmbH" in Crimmitschau (Bahnsteigdächer und Stahlbau)

• "Ferdinand Tausendpfund GmbH" in Regensburg (Infrastruktur für Energieversorger); Beteiligungen: "Sieber GmbH" (Schwandorf, kommunaler Tiefbau), "FT Projekt 1 GmbH", "Kassecker Innovation and Technology GmbH"; Beteiligung an "Innovationsmanagement Bau GmbH"

• "Wilhelm Kropf Bau GmbH" in Thiersheim (Hoch- und Tiefbau im regionalen Bereich)

 

Quelle: Der Neue Tag (https://www.onetz.de/oberpfalz/waldsassen/kassecker-waldsassen-stellt-unternehmen-fuer-zukunft-id4648586.html, 24./25.02.2024)

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