Kassecker heizt Neubau mit Gas, Luft und Sonne

Energiekonzept wird durch den Freistaat Bayern gefördert.

Energiekonzept wird durch den Freistaat Bayern gefördert

Der Kassecker-Neubau an der Egerer Straße in Waldsassen nimmt immer mehr konkrete Formen an. Schon vor Jahresfrist hatte man sich im Hause Kassecker zunächst über den geplanten Neubau und sein Energiekonzept ausführliche Gedanken gemacht. Im Vorfeld des Baustarts war dann das Institut für Energietechnik der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg – Weiden mit der Erstellung eines betrieblichen Gesamtenergiekonzepts beauftragt worden.

Als erster Schritt im Gesamtenergiekonzept erfolgte durch das IfE eine Kalkulation des künftigen Wärme- und Kältebedarfs auf Basis des aktuellen Planungsstandes bzw. aktueller Verbrauchsdaten, siehe  REF _Ref389556845 \h  \* MERGEFORMAT Abbildung 1.  Da der sog. Lastgang – z.B. für Maschinen und Beleuchtung – nach dem Umzug gegenüber dem Verbrauch in der derzeitigen Betriebsstätte in Wiesau in etwa gleich bleiben wird, griff man auf die aktuellen Daten aus dem Betrieb dort zurück. Die Berechnungen und Simulationen bildeten die Grundlage für die Dimensionierung verschiedener Energieversorgungskonzepte. 

Neben der Wärme- und Kälteversorgung wurden diverse Varianten einer möglichen betrieblichen PV-Anlage mit unterschiedlichen Ausrichtungen auf den künftigen Dachflächen simuliert und der Anteil der jeweils möglichen Eigenstromnutzung anhand des aktuellen elektrischen Lastprofiles berechnet. Zu allen Energieversorgungsvarianten wurde dann eine 75 kWpeak PV-Anlage berücksichtigt.

In der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung mit Vollkostenrechnung wurden dann acht verschiedene Versorgungskonzepte untereinander verglichen. Bei den Varianten wurden, neben der Referenzvariante mit einer Gas-Brennwertkesselanlage und Kompressionskälte, verschiedene technische Möglichkeiten von Grundlast-Blockheizkraftwerken (BHKW), Absorptionskälteanlagen, Wärmepumpen oder Pelletkessel  berücksichtigt.

Als Ergebnis des Vergleichs der verschiedenen Energieversorgungsvarianten geht hervor, dass die Lösung der Variante 4 mit einer Luft-Wärmepumpe - mit der Möglichkeit des reversiblen Betriebs im Sommer zur Gebäudekühlung - und einem Erdgas-Brennwertkessel die wirtschaftlichste Variante darstellt, siehe nachfolgende Zusammenstellung in  REF _Ref354392593 \h  \* MERGEFORMAT Tabelle 1. Die Jahresgesamtkosten der Referenzvariante liegen etwa in gleicher Höhe.

Die Randbedingungen des „Erneuerbare Energien Wärmegesetzes“ (EEWärmeG), das für den Neubau die Nutzung erneuerbarer Energieträger bzw. entsprechende Ersatzmaßnahmen vorsieht, sind mit der Variante 4 in der entsprechenden Dimensionierung ebenfalls erfüllt. Der CO2-Ausstoß ist bei allen Varianten geringer als bei der Referenzvariante.

Die in den jeweiligen Varianten entsprechend mögliche Eigenstromnutzung aus der PV-Anlage auf dem Dach ist berücksichtigt und kann langfristig zur Minimierung der Gebäudeenergie- und Heizkosten beitragen.

In  REF _Ref246906823 \h  \* MERGEFORMAT Abbildung 3 ist die geordnete Jahresdauerlinie des thermischen Leistungsbedarfs des gesamten Neubaus mit den Wärmeerzeugern der Variante 4 dargestellt.

Letztendlich fiel die Entscheidung für die günstigste Variante mit der Kombination aus Luft-Wärmepumpe, Gaskessel und Photovoltaikanlage mit einer sechsstelligen Euro-Investitionssumme. Es handelt sich dabei um eine Heiz- und Kühlkombination, die auch in ähnlicher Form im 2012 fertig gestellten Neubau auf der anderen Straßenseite gute Dienste leistet.

Schon in der zweiten Jahreshälfte 2014 kam dann die erfreuliche Nachricht aus München, dass das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie die Erarbeitung des Gesamtenergiekonzeptes für den Neubau im Rahmen seines Programms zur Förderung innovativer Energietechnologien und der Energieeffizienz (BayIVENT) mit einer Förderung von 30 % unterstützt.

Das Bauunternehmen liegt derzeit mit dem Baufortschritt voll im Zeitplan, Zielvorgabe ist die Fertigstellung im Sommer 2016. „Für uns eine ideale Situation, da wir unsere Ressourcen neben dem Alltagsgeschäft gezielt einsetzen können“, weiß Josef Andritzky von der Kassecker-Geschäftsleitung. Mit der Förderzusage kann jetzt die nächste Etappe im Baufortschritt angesteuert werden - wenn nicht der Winter nochmals sein Veto einlegt.

STARTE DEINE AUSBILDUNG 2024!

Bewirb Dich jetzt noch für eine Ausbildung 2024! Schau Dich doch mal auf unserer Karriereseite um :) JETZT BEWERBEN!