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Allgemeiner Tiefbau in Bad Windsheim

Erweiterung der bestehenden Deponie „Am Weinberg-Süd“

Die Firma Deponie am Weinberg GmbH beauftragte, die bestehende DK-0-Deponie in einem ersten Bauabschnitt (BA 1) um ca. 32.500 m² (Technische Ersatzbarriere) in Richtung Süden zu erweitern,. Die Basis der Deponieerweiterungsfläche erhielt eine technische Ersatzbarriere aus 2 x 25 cm mineralischer Dichtung. Außerdem entstanden zwei Rückhaltebecken für Sicker- und Oberflächenwasser, welche mit einer Kunststoffdichtungsbahn ausgekleidet wurden (ca. 3.000 m²).

Path Projektdaten

Auftraggeber: Deponie am Weinberg GmbH
Bauzeit: 07/2023 bis 03/2025
Leistungsspektrum: Erdarbeiten, Schichtenaufbau Deponie, Kanalbau, Arbeiten am Rückhaltebecken, Straßenbau

 

Path Erdfälle und Baugrunduntersuchung

Im Zuge der Aushubarbeiten wurden diverse Hohlräume festgestellt. Die Art und Größe reichten von lockerem, gelagertem, felsigem Material bis hin zu großen Hohlräumen mit einer Tiefe von über 5 m und einer horizontalen Ausdehnung von circa. 5 m. 

Um die geplanten Arbeiten fortzuführen und die Schichten der Deponiesohle einzubauen, musste die Standsicherheit der Grundfläche der Deponie gewährleistet sein. Um eine Lösung für das Problem zu finden, veranlasste der Bauherr zunächst Baugrunduntersuchungen, um die Erdfälle genauer zu erfassen und zielgerichtete Sanierungsmaßnahmen daraus abzuleiten. Geoelektrische Messungen und eine anschließende elektromagnetische Induktionsmessung legten nahe, dass weitere, bislang nicht entdeckte Hohlräume existierten.

Eine genaue Lage konnte nicht ermittelt werden, lediglich Verdachtsbereiche. Das erklärte Ziel lautete, die Grundfläche so zu bearbeiten, dass die Standfestigkeit des gesamten Deponieuntergrund gesichert ist. Für eine funktionierende Entwässerung der Deponiesohle musste außerdem eine gleichmäßige Setzung erreicht werden.

Path Sanierungsverfahren

Nach ausführlicher Diskussion mit diversen Experten entschied sich der Bauherr für eine Kombination aus einer dynamischen Intensivverdichtung und dem Injektionsverfahren entschieden. Bei der dynamischen Intensivverdichtung wird ein Fallgewicht von 20-30 Tonnen aus einer Höhe von 15-20 Metern kontrolliert fallen gelassen, wodurch eine Schlagenergie von 550-1050 Tonnen-Meter je Schlag entsteht. Diese Energie bewirkt das Einstürzen vorhandener Hohlräume und verdichtet den Boden bis in eine Tiefe von 8-15 Metern.

Abschließend wird die Fläche geebnet und mit einer LANDPAC-Walze überfahren, um die oberflächennahen Schichten nachzuverdichten sowie ein gleichmäßiges Setzungsverhalten zu erreichen.  Zur Sicherung der Böschung der Altdeponie kam ein minimal-invasives Injektionsverfahren zum Einsatz. Hierbei wurden Bohrungen in einem Raster von 10 x 10 Metern vorgenommen und je nach Befund unterschiedliche Verfüllmethoden angewandt. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen wurde durch eine erneute elektromagnetische Induktionsmessung der Erfolg der Sanierung überprüft. 
 

Die Kombination aus dynamischer Intensivverdichtung und minimal-invasivem Injektionsverfahren bot eine effektive Methode zur Bodenverdichtung und Sicherung der Böschung der Altdeponie. Das strukturierte Vorgehen in mehreren Durchgängen sowie die laufende Überwachung gewährleisteten die Stabilität des Untergrunds und minimierten die Risiken für angrenzende Bauwerke. Durch die sorgfältige Planung und Durchführung wurde ein sicherer und standfester Untergrund geschaffen, der die Fortsetzung der Bauarbeiten ermöglichte.